Schaltzentrale in St. Wolfgang

Wer mit dem Fahrrad von St. Wolfgang nach Dorfen fährt, kommt in Öd an einem funktionalen Häuschen im Flachdach-Stil der 70er Jahre vorbei. Zu klein für eine Wohnung, zu groß, um es zu übersehen. Die Tafel an der Eingangstür sagt nur etwas über die Baufirma aus, die Gitter an den Fenstern zeugen davon, dass es schon eine Bedeutung hat. Was ist hinter der Eingangstür?

Hinter der Tür geht es links zum Schaltraum, geradeaus zum Notstromaggregat und rechts in den Keller.
Das ist kein Geheimnis, der Vorsitzende des Wasserbeschaffungsverbandes „Gatterberg Gruppe“, Hans Schwimmer, sagt sofort zu, die Tür zu dieser Schaltzentrale zu öffnen. Denn man zeige gerne, was man für einen Aufwand zur Trinkwassergewinnung betreibe. Entstanden ist das Häuschen im Jahr 1968, als der Wasserlieferant neue Brunnen in Betrieb nahm. Die liegen genau gegenüber der Bundesstraße. Deren Wasser fließt zuerst in den Keller des Häuschens, dort sind Schieber und Zähler eingebaut. Dazu befindet sich noch ein Puffer, der den Wasserdruck bei Schwankungen gleich halten soll. Der sei aber nicht mehr notwendig, erklärt Wassermeister Konrad Daumoser dazu, weil neue Pumpen langsam anlaufen und damit die plötzliche Druckänderung wegfällt.

Im Keller treffen Wasserleitungen aufeinander. Links ist der Pufferbehälter.
Im Erdgeschoss befinden sich Schaltschränke vor allem für die abwechselnd laufenden Pumpen. Geschaltet wird an den Schränken aber zunehmend weniger, das erledigt ein Computer und das meiste automatisch.

Konrad Daumoser am Schaltschrank.
Gleich nebenan steht ein Notstromaggregat, damit bei einem Stromausfall das Wasser weiter fließt. Den Einsatz probe man mehrmals im Jahr, erklärt der Wassermeister. Zweifelsohne ist es ein Erlebnis, wenn der 120 PS starke V8 Dieselmotor läuft. Eine Unterhaltung ist dann nicht mehr möglich, das Gebäude vibriert leicht mit.

Das Notstromaggregat mit V8-Deutz-Motor.

Gerade fließen 2,8 Liter in der Sekunde nach Armstorf.